Nur wenige Menschen auf der Welt kennen die Bedeutung des Wortes „kalt“. Die Menschen um die Expedition von Robert Edwin Peary und Matthew Henson, die 1909 zu Fuß zum Nordpol unterwegs waren vielleicht und natürlich die Bewohner des kältesten Dorfs der Welt Oimjakon in Sibirien.
Doch auch was knapp 35 (!) Teilnehmer und 11 Teamer eine Woche vor Ostern aushalten mussten, verdient das Prädikat „A“ wie Arschkalt: An sonnigen Tagen mit wohligen 0° Celsius und einem schneidenden Ostwind wurde auf dem Kreuzberg bei Boppard eine Woche lang hart gearbeitet, bevor es dann am Abend, bei Temperaturen deutlich unter Null, in die warmen Schlafsäcke ging.
Wieder einmal durften die Teilnehmer am eigenen Leib erfahren, warum dies nicht der 0815-Kurs ist, sondern der A-Kurs, denn wer hier in die Schule geht, lernt fürs Leben: Kothen wurden unzählige Male auf- und wieder abgebaut, Feuertische konstruiert, die Handhabung von Karte und Kompass vertieft, 1. Hilfe geübt, Essensplanung und kochen auf dem offenen Feuer erlernt, die Geschichte der Pfadfinder gehört und man ist drei Tage mit seiner Kurssippe durch unwegsames Gelände und eingeschneite Pfade gestapft.
Wer diesen Kurs meistert, hat von den Besten gelernt. Elf versierte Profis, jeder in seinem Bereich einer der erfahrensten Pfadfinder des GNO, zusammengesetzt aus fast allen Stämmen des Gaus, spiegeln als Teamer die volle Bandbreite der Pfadfindertechniken wieder.
Auch die Teilnehmer überraschten durch ihr Vorwissen und ihr Durchhaltevermögen, denn nur wenige Pfadfinder packte die Sehnsucht nach einem weichen Daunenkissen und beheizten Räumen und so konnten die großen Brüder und Schwestern nach einer Woche stolz auf ihre Sippe blicken, die innerhalb dieser kurzen Zeit ebenfalls zu Profis der Pfadfindertechniken heranwuchsen.
Die Messlatte für den nächsten A-Kurs wurde also sehr hoch gesteckt und wir dürfen gespannt sein, wer sich 2014 das Prädikat „A“ verdient, wenn es wieder heißt: „Was ein herrlich Wetterchen!“